Qualitätsmerkmale von Kindergeigen

In einer hochwertigen Geige stecken etwa 200 Arbeitsstunden. Bei deutschen Stundenlöhnen bedeutet das einen Preis von 10 000,- bis 12 000,-€. Was bei einem Kinder- oder Schülerinstrument den meisten zu teuer sein dürfte. Deshalb gilt es, Prioritäten zu setzen.

Das Wichtigste

Steg, Stimme, Wirbel, Griffbrett - wäre die Geige eine Suppe, wären diese Bestandteile das Salz!

Kleinste Ungenauigkeiten hier machen das Instrument unbrauchbar. Im Einzelnen:

  • Wirbel müssen die Saiten zuverlässig halten, außerdem fein einstellbar sein um überhaupt stimmen zu können. Hier muss auf den Zehntelmillimeter genau gearbeitet werden.
  • Die Oberfläche des Griffbretts muss eine leichte Höhlung aufweisen, sonst schlägt die schwingende Saite auf und das Spielen wird von unschönen Nebengeräuschen begleitet. Bei billigen Instrumenten fehlt die Höhlung häufig.
  • Für gute Spielbarkeit muss der Steg die richtige Höhe haben. Ist er zu hoch, liegen auch die Saiten zu hoch und das Greifen wird sehr anstrengend.Haben die Saiten dagegen zu wenig Abstand, schlagen sie beim Spielen auf dem Griffbrett auf und erzeugen so Nebengeräusche.

Außerdem spielt der Steg zusammen mit Stimmstock und Saiten eine wichtige Rolle bei der Klangeinstellung.

 

Das Instrument

Der künstlerische Wert kann bei einem Kinder-oder Schülerinstrument vernachlässigt werden, nicht aber die Funktion. Problemstelle Nr.1 ist der Hals: Er muss zehntelmillimeter genau eingepasst sein - mit einem schiefen Hals lässt sich nicht gut Geige spielen - und die richtige Form haben. Bei Billiggeigen sind Hälse meist sehr dick. Das hat zur Folge, dass sich die Hand beim Spielen schnell verkrampft.

Ein weiteres Problem: Viele Anfängerinstrumente sind zu schwer. Das Erlernen der Haltung wird so  wortwörtlich erschwert. Ein Instrument mit hohem Gewicht in Schwingungen zu versetzen verlangt außerdem einen deutlich erhöhten Kraftaufwand. Das Ziel des Anfängerunterrichts, nämlich in dieser unnatürlichen Haltung zu entspannen, ist mit einem schweren Instrument daher kaum zu erreichen.

Fazit: Werden die oben genannten Kriterien erfüllt, haben Sie ein brauchbares Instrument. Wir legen darüber hinaus aber auch noch Wert darauf, dass die Instrumente gut klingen. Wird in die Bearbeitung der Wölbung und die Bestimmung der Dicke von Decke und Boden zumindest etwas Zeit investiert, macht sich das klanglich ganz deutlich bemerkbar.

Ebenso wichtig ist die Klangeinstellung, die wir bei jedem von uns verkauften Instrument, egal ob für Schüler oder Profi, in unserer Werkstatt durchführen.

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