In einer hochwertigen Geige stecken etwa 200 Arbeitsstunden. Bei deutschen Stundenlöhnen bedeutet das einen Preis von 10 000,- bis 12 000,-€. Was bei einem Kinder- oder Schülerinstrument den meisten zu teuer sein dürfte. Deshalb gilt es, Prioritäten zu setzen.
Steg, Stimme, Wirbel, Griffbrett - wäre die Geige eine Suppe, wären diese Bestandteile das Salz!
Kleinste Ungenauigkeiten hier machen das Instrument unbrauchbar. Im Einzelnen:
Außerdem spielt der Steg zusammen mit Stimmstock und Saiten eine wichtige Rolle bei der Klangeinstellung.
Der künstlerische Wert kann bei einem Kinder-oder Schülerinstrument vernachlässigt werden, nicht aber die Funktion. Problemstelle Nr.1 ist der Hals: Er muss zehntelmillimeter genau eingepasst sein - mit einem schiefen Hals lässt sich nicht gut Geige spielen - und die richtige Form haben. Bei Billiggeigen sind Hälse meist sehr dick. Das hat zur Folge, dass sich die Hand beim Spielen schnell verkrampft.
Ein weiteres Problem: Viele Anfängerinstrumente sind zu schwer. Das Erlernen der Haltung wird so wortwörtlich erschwert. Ein Instrument mit hohem Gewicht in Schwingungen zu versetzen verlangt außerdem einen deutlich erhöhten Kraftaufwand. Das Ziel des Anfängerunterrichts, nämlich in dieser unnatürlichen Haltung zu entspannen, ist mit einem schweren Instrument daher kaum zu erreichen.
Fazit: Werden die oben genannten Kriterien erfüllt, haben Sie ein brauchbares Instrument. Wir legen darüber hinaus aber auch noch Wert darauf, dass die Instrumente gut klingen. Wird in die Bearbeitung der Wölbung und die Bestimmung der Dicke von Decke und Boden zumindest etwas Zeit investiert, macht sich das klanglich ganz deutlich bemerkbar.
Ebenso wichtig ist die Klangeinstellung, die wir bei jedem von uns verkauften Instrument, egal ob für Schüler oder Profi, in unserer Werkstatt durchführen.
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